Forrest hat das Ziel erreicht – und nun?
Vor einigen Tagen ist unsere Crowdfunding-Kampagne auf IndieGoGo zu Ende gegangen und nach einer kleinen Verschnaufpause ist es an der Zeit einen kritischen Blick auf die Kampagne bzw. das Ergebnis zu werfen…
Zwei mal drei macht vier widewidewitt und drei macht neune
In den 30 Tagen der Kampagnen konnten wir insgesamt 8,205 USD sammeln und gehören somit zu jenen 53,57% die durchschnittlich das gesteckte Ziel erreichen. Möglich gemacht haben das rund 200 Unterstützern die im Schnitt 41 USD gespendet haben – Da nochmals ein herzliches Danke!
Aber zurück zu den Zahlen: 200 Unterstützer bedeutet um 20% (= 46 Personen) mehr als der Durschnitt aller Kampagnen, allerdings um 30% (= 85 Personen) weniger als der Durschnitt aller erfolgreichen Kampagnen. Die Spendenhöhe pro Spender liegt auf IndieGoGo bei ca. 60 USD, da liegen wir 19 USD oder 33 % darunter. Da für uns primär das Ergebnis zählt, können wir damit allerdings sehr gut leben.
Für die Unterstützer standen 11 Perks zur Auswahl, zwei mehr als der Durchschnitt. Wobei der höchste Perk der beansprucht wurde bei 250 USD gelegen hat. Die vier preislich darüber liegenden Perks wurden nicht in Anspruch genommen. Im Zuge der Kampagne machten wir beinahe jeden zweiten Tag ein Update. Zwar liegen wir damit leicht unter dem Durschnitt, gemessen an der Kampagnenlaufzeit ist dieser Wert unserer Meinung nach aber sehr gut. Dies spiegelte sich auch in unserem GoGo-Faktor, also jenem Wert, der über die Positionierung der Kampagne auf der Plattform entscheidet, wieder. Nach nur kurzer Zeit schafften wir es unter die Top 3 aller Gaming Kampagnen und konnten diesen Platz auch bis zum Ende halten.
Ein besonderes Highlight war die Präsentation der Kampagnen auf der IndieGoGo-Startseite – dies brachte einen zusätzlichen Drive. Leider wurden wir weder auf Facebook noch im Newsletter vom IndieGoGo-Team gefeatured. Das hätte sicher nochmal einen ordentlichen Schub nach vorne gegeben.
Geld allein ist nicht Alles
Als Begleitmaßnahme zur Kampagne setzten wir auf drei Säulen: E-Mail, Facebook und auf die Community von boardgamegeek.com. Die E-Mails haben wir sehr persönlich gehalten und adressierten so unser unmittelbares Umfeld. Auf Facebook wiederum nützten wir die Seiten unserer bereits bestehenden Projekten. Wir wollten Aufmerksamkeit für unser Projekt also mussten wir in den Newsfeed unserer Freunde bzw. „Fans“. Dazu setzten wir auf „Hervorgehobene Beiträge“ in Form von Bildern, die bekanntlich mehr als tausend Worte sagen.
Beim Erreichen eines Zwischenziels (Steps) wechselten wir die Titelbilder auf unseren FB-Seiten und FB-Profilen, denn auch das zeigt Facebook gerne im Newsfeed der eigenen Freunde an. Abgerundet wurde der Medien-Mix mit Videos die nicht unbedingt nur mit dem Projekt zu tun haben mussten:
Via Facebook konnten wir mehrere tausend Personen erreichen und die Anzahl der „Fans“ unserer Facebook-Seite sogar verdoppeln. In Spenden haben sich diese Maßnahmen zwar nicht niedergeschlagen aber den Wert einer Community sollte man ohnehin nicht in Geld aufwiegen.
Auf boardgamegeek.com schalteten wir ein Banner, da unser Budget ja überschaubar ist, wählten wir die minimal Variante (= 500.000 Impressions), und suchten den Dialog mit der Community. Hier hätten wir etwas mehr Zeit in die Vorbereitung investieren sollen denn der „Dialog“ war zu Beginn etwas holprig allerdings bekamen wir sehr viel konstruktives Feedback und Input der das Spiel definitiv weiter bringt.
Bei dem Banner bin ich immer noch skeptisch, da meiner Ansicht nach auf boardgamegeek.com mittlerweile eine völlige Überflutung an Gaming-Crowdfunding-Banner herrscht. Das Engagement in der Community wollen wir aber die nächsten Wochen und Monate definitiv noch weiter ausbauen.
Ende gut Alles gut?
Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir mehr Geld aus unserem unmittelbaren Umfeld lukrieren konnten als erwartet, dafür gestaltete sich der Zugang zu „externen“ Spendern wesentlich schwieriger als gedacht. Ich persönlich hatte mir da mehr Unterstützung von IndieGoGo selbst erwartet. Die Communities sind kritisch, aber konstruktiv, man erhält viele neue Inputs die es zu bewerten und umzusetzen gilt. Das ist den „Aufwand“ definitiv wert – ich freue mich schon auf die nächsten Schritte! Finanziell, und das war ja eines der Kernziele, hat es sich ausgezahlt, obwohl man die Ressourcen die man für die Kampagne aufwendet, vor allem die Zeit, nicht unterschätzen darf.
Gerne stelle ich auch weitere Infos, Unterlagen, Know-How etc. bzgl. Crowdfunding zur Verfügung – einfach kurz anschreiben oder hier posten!